Die Geschichte des ehemaligen Mariengymnasiums beginnt im 13. Jahrhundert. 1263 wurde mit dem Bau der Marienkirche begonnen, zu der auch ein Seminar für angehende Geistliche gehörte. Diese Schule wurde 1543 vom Pedagogium Książęce (Fürstliches Pädagogium) ersetzt. 1667 wurde die Einrichtung aus finanziellen Gründen aufgelöst und an seiner Stelle entstand ein Gymnasium.
Im 18. Jahrhundert veranlasste der preußische König Friedrich Wilhelm I den Umbau der Schule im neoklassizistischen Stil. 1805 wurde sie mit dem Stadtgymnasium zum Königlichen Mariengymnasium zusammengelegt.
Das Objekt ist vielfach umgebaut worden. Nach dem Abriss der Marienkirche 1830 entschied sich die Stadt, ein neues Schulgebäude zu errichten. Der Entwurf des Architekten Scabelli wurde 1832 fertiggestellt. Zwei Jahre später stiftete der Stadtrat der Schule eine Orgel und auf dem Gelände wurden Ahorn- und Kastanienbäume gepflanzt. Die Schulbibliothek verfügte über ca. 30 000 Bände und war somit die am besten ausgestattete Bibliothek in der Provinz Pommern.
Da der Bau nicht alle Schüler beherbergen konnte, kam 1869 ein weiteres Gebäude dazu. In der Mariacka-Straße wurde eine vierjährige Grundschule eingerichtet. Später entstanden in dem Gebäude Privatwohnungen. Heutzutage befindet sich hier das Liceum (Gymnasium) Nr. 9.
Neben der Schule sind Überreste der Marienkirche zu sehen – zwei Arkaden des Kreuzgangs, der von der Kirche zu den Professorenhäusern führte.
Auf einer Außenwand der Schule befindet sich eine Bronzetafel mit der Aufschrift: „Am 18. Mai 1944 eroberten polnische Soldaten des 2. Korps Monte Cassino im Zuge der Völkerschlacht um Rom. Zum 40. Jahrestag der Schlacht wird zu Ehren der Sieger dem Liceum Nr. 9 in Stettin der Name Helden-von-Monte-Cassino-Liceum verliehen. Den 18. Mai 1989“.
Das Gebäude wurde im Januar 1985 auf die Denkmalliste der Woiwodschaft Westpommern gesetzt.