• Adresse: 72-344 Trzęsacz

Die Nikolaikirche wurde zur Wende des 14. und 15. Jh. errichtet und stand ursprünglich mitten im Dorf, in ca. 2 km Entfernung von der Küste. Sie wurde aus handgeformten Ziegelsteinen auf einem Fundament aus Feldstein errichtet und gehörte damals zu den prachtvollsten Sakralbauten Westpommerns. Es handelte sich dabei um eine turmlose Saalkirche auf einem rechteckigen Grundriss. Die ursprünglich katholische Kirche wurde 1534 von der evangelischen Gemeinde übernommen.

Infolge von Korrasion (einer Form von Erosion, die in der Abtragung von Gestein durch bewegtes Material, z. B. Sand, besteht) hatte sich bis 1750 die Klippe der Nikolaikirche auf nur noch 58 m Abstand genähert. Das hatte die ersten, misslungenen Rettungsversuche zur Folge. Ende des 18. Jh. hatte sich die Küstenlinie so weit zurückgebildet, dass auf dem Kirchenfriedhof Gebeine aufgedeckt wurden. 1868 betrug die Entfernung der Klippe von der Kirchenmauer nur noch 1 m. Dennoch wurden Gottesdienste weiterhin gehalten; der letzte fand am 2. März 1874 statt. Am 2. August 1874 wurde die Kirche endgültig geschlossen und die Ausstattung in den Dom in Kamień Pomorski, die Kirche in Rewal sowie in die Museen in Stettin und Berlin gebracht. 1900 stürzte der erste Teil der Kirche, ein Stützpfeiler, ein. Von da an raubte das Meer bis 1. Februar 1994 immer weitere Teile des Gotteshauses. Dank der umfassenden Sanierung im Jahre 2001 darf man jedoch davon ausgehen, dass der Rest der Kirche nun erhalten bleibt. Viel ist es jedoch nicht: ein 12 m langer und 6 m hoher Teil der Südwand. Die Ruine ist von der Aussichtsterrasse in Trzęsacz aus gut sichtbar.

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