Das sehenswürdige Stadtplanungsnetz in Gryfice hat seinen Anfang im Jahre 1262. Damals hat Gryfice die Stadtrechte bekommen. Zusammen damit bestimmte man bebaubare Gebiete, die die Straβen senkrecht kreuzten. Das Ganze bekam eine für Pommern charakteristische spindelförmige Gestalt, nachdem es durch die Stadtmauer umgeben worden war. Im Zentrum wurde ein rechteckiger Marktplatz abgesteckt, auf dem man das Rathaus baute. In seiner Nähe wurde die Marienkirche gebaut. Die übrigen Gelände füllten Mietshäuser, deren Stil sich zusammen mit den in der Architektur herrschenden Moden veränderte. Das mittelalterliche Stadtplanungsnetz überstand unverändert bis zur zweiten Hälfte des 17. Jh. Für seine Modernisierung entschied man sich wegen rieβiger Brände, die die Stadt zehrten. Man verbreitete damals Hauptverkehrsstraβen, erbaute neue Häuser, baute das Rathaus um, und vor der Stadtmauer schüttete man einen Schutzdamm nach. Die zweite Hälfte des 19. Jh. brachte die Abrüstung veralteter Fortifikationselemente mit sich. Der Damm wurde planiert, und die meiste Mauer abgerissen. In dieser Zeit folgte der Umbau der Mietshäuser, der ihre ehemaligen Stile endgültig verwischte. Durch die Kriegshandlungen 1945 erlitt die Altstadt in Gryfice bis über 40% Schaden. Die auf der Stelle der ehemaligen Bebauung entstandenen Wohnblocks trugen dazu bei, dass das alte Stadtplanungsnetz verloren wurde.
Zurzeit kann man auf dem Gebiet der Altstadt in Gryfice bewundern: das Hohe Tor, das Steintor, den Pulverturm, die Überreste der Stadtmauer, die Marienkirche, die aus dem 19. Jh. stammenden Mietshäuser. Auβerhalb der alten Stadtmauer lohnt es sich, die aus dem 15. Jh. kommende Hl. Georg – Kapelle zu sehen.