Das Gebäude wurde von Walter Adolf Georg Gropius, dem weltbekannten Architekten der Moderne, Gründer der Bauhaus-Schule und Dekan der Harvard University, als Getreidespeicher entworfen. Das Lagergebäude knüpft an die Werke von Peter Behrens und die Architektur des frühen Funktionalismus an.
Der Speicher wurde in den Jahren 1913-1914 als ein dreistöckiger Ziegelbau errichtet. Die teilverputzten Fassaden zeichneten sich durch den Kontrast zwischen den verputzten und nicht verputzten Flächen aus, der typisch für diese Schaffensphase von Walter Gropius ist. Das Gebäude wurde auf einem rechteckigen Grundriss mit zwei Seitenrisaliten in der Vorderfassade (Ostfassade) und einem zentralen Pseudorisalit in der Hinterfassade (Westfassade) erbaut. Der zentrale Teil ist durch einen dreieckigen Schopfwalm betont, der restliche Teil des Gebäudes ist mit einem Satteldach bedeckt, die Risalite jeweils mit Pultdächern. Die Fassade ist im Geiste des Klassizismus symmetrisch gehalten. Eine ähnliche Lösung wandte Gropius auch beim Fagus-Werk in Alfeld an, das 2011 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde. Der Speicher in Mirosławiec ist gut proportioniert, ausgewogen, monumental und hat eine karge, geometrische Gestaltung. Auf den einzelnen Stockwerken sind Balkendecken aufgesetzt, die sich auf Holzpfeilern mit Kopfbändern stützen.
In dem sorgfältig renovierten Gebäude hat heutzutage ein Bauunternehmen seinen Sitz.